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50 Geschichten: Forever Young?

Dieser Beitrag erschien erstmals in der zweiten Ausgabe der ConNews 2009 in der Rubrik „Kleine Freuden des Alltags“ und stammt von Prof. Dr. Sabine Pankofer, damals Mitglied im Vorstand von Condrobs [heute: Mitglied des Aufsichtsrats], Professorin für Psychologie in der Sozialen Arbeit an der KSFH München

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Erfahrungen aus einem wundersamen Land!

Im Mai 2009 nahm ich an einer Studienreise nach Japan zum Thema „Benachteiligte Jugendliche“ teil. Das Ziel war, Angebote für schulabsente Jugendliche in Tokio kennenzulernen. Im Fokus stand das Phänomen der „Einsteiger“: Menschen, die nicht zur Schule gehen und über einen längeren Zeitraum, der mehrere Jahre dauern kann, das Haus nicht verlassen. Was erstaunte: In Japan wird die Jugendphase bis zum 34. Lebensjahr definiert. Da fühlten wir uns doch auch (fast) jugendlich.

Noch überraschter waren wir, als wir in einer Einrichtung vier männliche, jugendliche Einnister sahen: im Alter von 31, 33, 34 und 37 Jahren! Sie sollten in einem „social business“ lernen, wie man mit Menschen umgeht, um einfache Arbeiten verrichten zu können… Auf einem Abenteuerspielplatz dagegen lernten wir, dass dies nicht nur ein Ort für Kinder ist. Hier engagierten sich Menschen ehrenamtlich bis ins hohe Alter (Japaner*innen haben die höchste Lebenserwartung) – in Japan üblich.

Abenteuerspielplätze für Rentner*innen und 37-jährige Jugendliche – es gibt vieles, was mich in Japan verwundert. Und genau dies ist der Grund, warum ich dort immer wieder so gerne bin!