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Der Krise zum Trotz: Die Vermittlungserfolge der Puerto Ausbildungsbegleitung

Die Coronakrise hat zu großen Umwälzungen geführt, die für etliche Menschen negative Folgen hatten. Besonders zu leiden hatten in dieser Zeit junge Menschen, sei es durch fehlende Beschulung, verschobene Abschlüsse oder ausbleibende Ausbildungsmöglichkeiten. Diejenigen, die aufgrund ihres Werdegangs bereits so einen schwereren Start haben, hatten durch die Pandemie noch größere Probleme, Fuß zu fassen.

Probleme durch die Pandemie

Die Puerto Ausbildungsbegleitung bekam die Komplikationen stark zu spüren. Die Vermittlung der Klient*innen im vergangenen Corona-Ausbildungsjahr war wahnsinnig zäh und mühsam. Eine Erhebung des Deutschen Industrie-und Handelskammertag [1] zeigt, dass sich die Corona-Pandemie offenbar besonders negativ auf die Ausbildung von Geflüchteten ausgewirkt hat. In einer Umfrage unter 70 Wirtschaftsorganisationen gaben 60% an, dass Geflüchtete stärker von den Auswirkungen der Pandemie betroffen seien, als ihre Kolleginnen und Kollegen ohne Fluchthintergrund.

Umso höher müssen die Erfolge der Puerto Ausbildungsbegleitung bewertet werden.

Optimale Unterstützung, viel Zustimmung

Zum einen hat die Klient*innen-Befragung ergeben, dass die Jugendlichen trotz erschwerter Bedingungen optimal unterstützt und vorbereitet werden konnten.

Bei der Frage, was die Klient*innen bei der Ausbildungsbegleitung gelernt haben, wurden besonders oft die Erfolge beim Erstellen ihrer eigenen Bewerbungsunterlagen als auch die  Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche hervorgehoben. Ich habe gelernt, dass es viele professionelle Möglichkeiten gibt, sich besser für eine Stelle zu bewerben“, so ein Jugendlicher. Auch im Dschungel der unterschiedlichen Berufsfelder mit den ca. 350 verschiedenen Ausbildungsberufen in Deutschland konnte die Ausbildungsbegleitung bei den Jugendlichen punkten und hilfreiche Orientierung vorgeben.

Die Zufriedenheit war bei allen Befragten entsprechend hoch (ca. 95% gaben an, „sehr zufrieden/zufrieden“ zu sein). Besonders oft wurde die Professionalität, Offenheit und Hilfsbereitschaft lobend erwähnt. Auch die Förderung der Selbstbestimmtheit wurde positiv herausgestrichen: „Es war eine Zusammenarbeit. Ich war nicht nur dort, sondern durfte viel alleine machen“, so ein Klient.

Motivation und Anstrengungsbereitschaft

Die Arbeit der Ausbildungsbegleitung trägt hier entscheidend dazu bei, dass Begegnungsräume und Austausch eröffnet werden. Integration in den Berufsalltag unter den Bedingungen einer offenen Gesellschaft kann nur so gelingen. Hier zeigen die Jugendlichen auf eindrucksvolle Weise ihre Motivation und Anstrengungsbereitschaft.

Erfolgreiche Bewerbungen

Die Vermittlungserfolge spiegeln die ertragreiche, tolle Arbeit sowie die Einsatzbereitschaft der Klient*innen in Ausbildung und Einstiegsqualifizierung. Von den insgesamt 13 Klient*innen sind 9 vermittelt worden. Von den 4 anderen hat sich einer für ein reguläres Arbeitsverhältnis (also letztlich gegen eine Ausbildung) entschieden, ein weiterer macht erst nächstes Jahr Mittelschulabschluss (aktuell ging es hierbei nur um eine Praktikumsstellensuche). Einer der Klienten wurde nach seinem Praktikum leider doch nicht für die Ausbildung angenommen. Er ist weiterhin auf der Suche. Ein weiterer Klient hatte seine Ausbildung als Hotelfachmann bereits im Frühjahr begonnen. Seine Betreuerin von der Puerto Ausbildungsbegleitung und er hatten sich für alle Fälle vorab noch weiter beworben, da es zu diesem Zeitpunkt durch die Corona-Lage große Unsicherheiten im Hotelfach gab.

Die nachfolgenden Tabellen geben einen Überblick, in welchen Bereichen unsere Klient*innen der Puerto Ausbildungsbegleitung untergekommen ist.


Prozentuale Verteilung nach Branchen

1 Jugendlicher Gesundheit und Pflege 11 %
2 Jugendliche Dienstleistung 22 %
2 Jugendliche Wirtschaft und Verwaltung 22 %
1 Jugendlicher Elektro 11 %
3 Jugendliche Verkehr und Logistik 33 %

 

Zukunft ermöglichen dank der BNP Paribas Stiftung

Die Puerto Ausbildungsbegleitung ist ein Angebot der Abteilung Integrationsprojekte im Jugendbereich, das speziell auf die Bedürfnisse von jungen Geflüchteten zugeschnitten ist.
Finanziert wird die Arbeit der Ausbildungsbegleitung durch das großzügige Engagement der BNP Paribas Stiftung. Nur so ist es möglich, chancengerechte Teilhabe dort zu ermöglichen, wo sie so dringend gebraucht wird.