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Macht Kinder und Jugendliche wieder sichtbar!

Ein Konzept zur schnellen Öffnung der Kitas und Schulen muss her.

Kinder und Jugendliche in der Pandemie nicht vergessen!

Condrobs fordert geeignete Konzepte für die schnellstmögliche Öffnung der Kitas und Schulen. Bildung und Entwicklung aller Kinder und Jugendlichen muss sichergestellt werden, Bildungsungerechtigkeiten verhindert und Kinder und Jugendliche in Not müssen über Vertrauenspersonen in Kitas und Schulen vom Hilfenetz erreicht werden.

Der Preis einer anhaltenden Schließung von Schulen und Kitas ist für Kinder und Jugendliche zu hoch. Die Träger der Münchner Jugendhilfe schlagen Alarm, welche gravierenden Folgen dies für Kinder und Jugendliche hat, deren Bildungs- und Entwicklungsperspektiven beeinträchtigt sind. Problematischen Familiensituationen können sie sich kaum noch entziehen.

München, der 11.02.2021– Condrobs ist sehr besorgt angesichts der anhaltenden Schließung von Schulen und Kitas. Es ist an der Zeit, dass die Gesellschaft jetzt der Bildung und Entwicklung von Kindern und Jugendlichen eine höhere Priorität einräumt! Der Distanz-Unterricht fördert Bildungsungerechtigkeit, Vereinsamung und nicht zuletzt Notsituationen, in denen das Hilfesystem die Kinder nicht erreicht. Seit Beginn des Lockdowns wurden in München ungewöhnlich wenige Kinder in Obhut genommen. Die Erzieher*innen, Sozialpädagog*innen und Lehrkräfte, die Auffälligkeiten bemerken könnten, sehen viele Kinder und Jugendliche nicht persönlich. Befürchtet wird, dass Gefährdungen durch Vernachlässigung, Gewalt oder andere Fälle, in denen Kinder und Jugendliche in Not professionelle Hilfe benötigen, hinter verschlossenen Türen bleiben. In der aktuellen Situation kann unser Hilfenetz die seelische und körperliche Unversehrtheit nicht sichern. Gerade die Verletzlichsten bleiben auf der Strecke.

 

Schulen und Kitas mit besseren Infektionsschutzmaßnahmen wieder öffnen!

Mit der Schließung der Schulen fehlt der soziale Kontakt zu Gleichaltrigen, aber auch die Ansprache, Betreuung und Fürsorge durch Lehrkräfte, Erzieher*innen und Sozialpädagog*innen. In voller Härte trifft das Kinder in problematischen Familiensituationen: Zu groß ist die Gefährdung von Kindern, die sich in Notsituationen nicht mehr an Lehrer*innen und Erzieher*innen wenden können, zu nachhaltig sind die Beeinträchtigungen der sozialen, emotionalen, körperlichen und kognitiven Entwicklung der Kinder und Jugendlichen.

Condrobs appelliert deshalb an die Politik: Schulen und Kitas müssen mit verbesserten Infektionsschutzmaßnahmen wieder flächendeckend öffnen! Dazu sollen Bund und Länder alle ihnen zur Verfügung stehenden Potenziale nutzen. Die Anstrengung muss uns das Wohlergehen, die Bildung und Entwicklung von Kindern und Jugendlichen wert sein.

Wenn die Infektionslage dies nicht erlaubt, muss ein anderer Weg gesichert sein:

Live-Onlineangebote dürfen keine Frage des Geldbeutels sein– Bildung muss für alle barrierefrei sein – Laptops, Drucker müssen ohne Bedingung an alle Schulhaushalte automatisch verteilt werden – wie Schulbücher gehören sie zur Grundversorgung. Damit wären alle Kinder im Blick der Lehrer*. Dort, wo es nicht gelingt, müssen die Ursachen per Hausbesuch abgestellt werden.

Ein Wegsehen und Hoffen auf bessere Zeiten darf nicht handlungsleitend sein.

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