Derzeit finden die Münchner Aktionswochen gegen Gewalt an Frauen*, Mädchen*, Jungen* und nonbinären Menschen statt – und natürlich hat Condrobs sich daran beteiligt. Unter dem Motto „Andere sehen Rot, wir sehen Orange – und positionieren uns damit deutlich gegen Gewalt“ wurde am 02. November von 10 – 11 Uhr ein digitales Diskussionsforum ausgerichtet, um mit Nachdruck auf die Gewalt hinzuweisen, die viele Frauen*, Kinder und nonbinäre Menschen tagtäglich erleiden.
Ein Thema mit hoher Brisanz
Moderatorin Sophia Berthuet, Abteilungsleitung Integrations- und frauen*spezifische Hilfen, begrüßte zunächst alle Teilnehmenden um direkt zum Kernthema zu kommen: Gewalt an Frauen*, Kindern und nonbinären Menschen. „Das Thema Gewalt hat leider durchgehend eine hohe Brisanz. […] Alleine in Bayern werden jedes Jahr 50.000 Frauen* Opfer von Gewalt. Und das sind auch wirklich nur die Zahlen, die bei der Polizei zur Anzeige kommen.“ Nicht weniger dramatisch ist die Situation Kinder betreffend. „Das Statistische Bundesamt hat im letzten Jahr 2020 einen traurigen Höchststand an Kindeswohlgefährdungen festgestellt“, so Sophia Berthuet.
„Wir müssen immer wieder hinsehen.“
Der Einleitung folgte ein Videoeinspieler der Geschäftsführenden Vorständin Katrin Bahr. Sie verdeutlichte die Haltung von Condrobs und machte klar, dass für Gewalt und Ausgrenzung in dieser Gesellschaft kein Platz ist. „Wir machen uns stark für Aufklärung, für Demokratie, für ein gleichberechtigtes Menschenbild, für Teilhabe und Inklusion aller.“
Im Anschluss trug Künstlerin Elisabeth Schwachulla ihr eigens für die Veranstaltung geschriebenes Poem vor. Der intime, berührende Beitrag bildete die Grundlage für die anschließende Diskussionsrunde, an der neben Sophia Berthuet und Elisabeth Schwachulla noch Heike Meister, Stellvertretende Abteilungsleitung JugendSucht- und Familienhilfen, Michael Sack, Einrichtungsleitung easyContact family Ambulante Erziehungshilfe und Ketevan Krause, Einrichtungsleitung Prima Donna, teilnahmen.
Die Wirkmacht der Gewalt
Angeregt wurden das Poem sowie das Überthema diskutiert eigene Erlebnisse und Herausforderungen in den Einrichtungen beschrieben und Probleme benannt. Dass Gewalt viele Facetten hat, machte Ketevan Krause nochmal deutlich: „Es geht nicht nur um die körperliche Gewalt, sondern auch viel um gewaltvolle Kommunikation.“
Wie sehr sich Gewalt Bann schlägt, und das zum Teil über einen langen Zeitraum, verdeutlichte Heike Meister: „Es ist stark zu beobachten, dass Frauen* oder Mädchen* Bewältigungsstrategien entwickeln, die später zum Problem werden.“ Dazu gehören laut Meister u.a. Drogen, Alkohol oder das schiere Ertragen einer Situation.
„Das ist ein ganz wichtiger Punkt, aufmerksam zu machen, hinzuschauen, letztendlich alle Personen wachzurütteln.“ Vor allem diejenigen, die in engerem Kontakt mit potenziell Betroffenen stehen, aber auch alle anderen, können laut Michael Sack viel bewirken, um Missstände aufzudecken und um jenen zu helfen, die Hilfe benötigen.
Die mitgeschnittene Veranstaltung können Sie als Video oder Podcast hier ansehen bzw. anhören:
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