fdr+ und Condrobs: Cannabis-Regulierung überfällig

21. März 2024

Der Fachverband für Drogen- und Suchthilfe e.V. (fdr+), dem auch Condrobs angehört, hat in einer aktuellen Pressemeldung einen Appell an die Bundesrats-Mitglieder bzgl. der Abstimmung zur geplanten Cannabis-Regulierung gerichtet. Nachfolgend die Meldung im Wortlaut:

Der Fachverband Drogen- und Suchthilfe (fdr+) mit seinen 80 Mitgliedsorganisationen richtet einen dringenden Appell an die Mitglieder des Bundesrats, in der morgigen Sitzung nicht gegen das CanG zu stimmen.
„Das Gesetz mag in Teilen nicht unseren Erwartungen entsprechen,“ so Eva Egartner, Geschäftsführerin fdr+, „es ist aber für uns als Gesellschaft und für uns in der Suchthilfe extrem wichtig.“
Zur Erinnerung:

  • Repressions- und Abschreckungsmaßnahmen haben sich als wirkungslos erwiesen.
    Cannabis ist – nach Alkohol und Tabak – die bei weitem am meisten konsumierte Droge in Deutschland. Dabei sind die größte Gruppe von Konsument*innen die 18 – 25-Jährigen.
  • Die Verfolgung von Cannabiskonsument*innen kostet Zeit und Geld und vernichtet Zukunft.
    Die Strafbehörden sind überfordert mit den vielen Strafverfahren gegen Konsument*innen von Cannabis. In den Gefängnissen sind eine große Zahl derer, die nach dem Betäubungsmittelgesetz verurteilt sind, Cannabiskonsument*innen. Hier handelt es sich oft um junge Menschen, denen durch diese Strafpolitik ihre Zukunft – zumindest in Teilen – verbaut wird.
  • Der Konsum von Schwarzmarktprodukten gefährdet die Gesundheit der Konsument*innen.
    Auch wenn der Schwarzmarkt durch die teilweise Legalisierung von Cannabis nicht gänzlich verschwinden wird, so wird legal zu erwerbendes Cannabis die Gesundheitsgefährdung von Konsument*innen doch verringern und das Gesundheitssystem entlasten.
  • Entstigmatisierung und Entkriminalisierung von Cannabis verringert Zugangsbarrieren.
    Konsument*innen, die nicht mehr kriminalisiert werden, sowie ihre Angehörigen und ihr soziales Umfeld nehmen leichter Hilfsangebote in Anspruch, wie z.B. Beratung.
  • Der Schutz von Kindern und Jugendlichen wird gestärkt.
    Präventionsmaßnahmen können effektiver umgesetzt werden, weil sie sich auf das Wesentliche konzentrieren können, den Gesundheitsschutz.

Gez. Eva Egartner
Geschäftsführerin

 

Original-Pressemeldung (pdf):

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