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Projekt 19 – Die Stadt schrittweise erobern

Die Stadt schrittweise erobern

Projekt 19 – Betreutes Wohnen Ingolstadt und Kontaktladen StayIn mit Magdalena Rozniakowska und Bernadette Wildegger vom Stadttheater Ingolstadt

 

Das Projekt fand im Workshopformat wöchentlich über zwei Monate statt.

Der teilnehmenden Klientel wurde unter Anleitung von Theaterpädagoginnen des Stadttheaters ermöglicht, sich in einem geschützten Rahmen kreativ auszuprobieren und künstlerisch auszudrücken.

Eine öffentliche Aufführung am Ende des Projek ts war nicht von vornherein vorgesehen, sondern sollte von den Teilnehmenden im Laufe des Prozesses selbst entschieden werden.

Das Ziel dieses Vorgehens war, den Mitwirkenden ein Höchstmaß an Freiheit, Selbstbestimmung und Sicherheit zu geben.

Am Ende entschieden sie sich für zwei Performances in der Fußgängerzone von Ingolstadt.

»Ich fand’s sehr spannend. Mit Masken habe ich so intensiv noch nie gearbeitet. Deshalb war das ein sehr aufschlussreiches, interessantes Projekt. Der Prozess war für mich total sichtbar. Das ging los mit: Ja man kommt und kuckt halt mal dahin. Man trifft sich und lässt sich sofort darauf ein, ist offen für unsere Ideen und vertraut uns auch.«

Bernadette (Stadttheater)

 

»Ich hab’s richtig genossen. Wir hatten so eine Einwilligung, die Sachen auszuprobieren. Die Atmosphäre war auch sehr entspannt, sehr positiv. Das war so: Menschen treffen sich und wollen etwas gemeinsam tun. Heute konnten wir direkt mit Masken und Choreos starten, da war nichts mehr von wegen peinlich – das ist echt eine krasse Entwicklung.«

Magda (Stadttheater)

 

»Natürlich hatten die Teilnehmer*innen auch ihre Grenzen. Jede Person ist auf ihre persönliche Art und Weise aus ihrer Komfortzone herausgetreten und hat neue persönliche Erfahrungen machen können.«

Josipa (Mitarbeiterin)

 

»Es gibt nichts, das mir nicht gefallen hat. Es war eine neue Erfahrung.
In der Fußgängerzone aufzutreten ist mir anfangs ein bisschen schwergefallen.«

Tanja

 

»Bei der Performance habe ich mir halt die Leute ausgesucht, die sich nicht wehren konnten, eine Verkäuferin zum Beispiel.«

Udo*

 

»Das hat mir Spaß gemacht, war mal was anderes. Ich bin ein offener Mensch und red auch gerne.
Aber da durfte man ja nicht reden…«

Silvie

Susanne Schöllhammer

Seit 2018 ist die Schauspielerin und Theaterpädagogin Bernadette Wildegger am Stadttheater Ingolstadt im Team der Theatervermittlung, die sie seit 2020/21 leitet.

Magdalena Rozniakowska ist ebenfalls Schauspielerin und Theaterpädagogin im Team der Theatervermittlung.

Bild Magdalena Rozniakowska (links) © Marta Filipczyk.
Bild Bernadette Wildegger (rechts) © Diana Pfammatter

Die Einrichtung

Individuelle Unterstützungsangebote, anonym und kostenlos – das bietet der Kontaktladen StayIn [1]in Ingolstadt Suchtmittelkonsumierenden und Substituierten. Die Klient*innen können hier einfach mal die Seele baumeln lassen, Zeitung lesen, Kaffee trinken oder im Internet surfen. Sie bekommen Beratung nach Bedarf, ihnen werden Entgiftungs- und Substitutionsplätze vermittelt oder Safer-Use- Utensilien ausgehändigt.

Weiterführende Hilfen bietet das Betreute Wohnen [2] für Menschen ab 21 Jahren, die eine grundlegende Verbesserung ihrer Lebenssituation wünschen. Unter Begleitung einer persönlichen Bezugsperson entwickeln sie hier individuelle Ziele und gehen die zu ihrer Erreichung nötigen Schritte. Für Menschen, die Drogen/Alkohol/Medikamente konsumiert haben, bietet die Ambulante Rehabilitation Sucht einen Neuanfang vom Alltag. Das Angebot gilt ab dem 18. Lebensjahr.

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