Gewalt endet hier!

Aktionswochen vom 01. bis 28. November 2023 – für ein gewaltfreies und selbstbestimmtes Leben für alle Frauen, Mädchen, Jungen und nonbinären Menschen weltweit!

Hier finden Sie Forderungen und Statements von unseren Klientinnen* und Kolleginnen* zum Thema Gewalt an Frauen*.

Zitate als Text (barrierearm)

Ich bin mehr als eine Statistik. Ich bin eine Frau, die sich weigert, Gewalt hinzunehmen.
– Tina*, Prima Donna

I say NO to violence. I deserve respect and security, just like any other human being.
– Josey*, Unterkunft für geflüchtete Frauen*

Ich möchte, dass mir als Frau geglaubt wird.
– Sara*, Prima Donna

Ich würde mir mehr Verständnis, Empathie und Rückhalt von den Mitmenschen wünschen.
– Jules*, Prima Donna

Ich wünsche mir, dass meine Mitmenschen es schaffen, ihr gewalttätiges Verhalten selber mehr zu reflektieren.
– Marie*, Prima Donna

Die Familien sollten über emotionale Gewalt stärker informiert werden.
– Carmen*, Prima Donna

Behandle Menschen so, wie du selbst behandelt werden möchtest.
– Sam*, VIVA CLARA

Ich brauche einen Ort, an dem ich mich sicher fühle und Menschen, die mich unterstützen.
– Anja*, Prima Donna

Ich träume von einer Welt, in der meine Töchter ohne Furcht aufwachsen können.
– Kylie*, Mutter-Kind-Haus

Es ist Zeit, die Stille zu durchbrechen und Gewalt gegen Frauen* ein Ende zu setzen. Jede Frau* verdient ein Leben ohne Angst.
– Mona*, VIVA CLARA

Als Überlebende sage ich: Die Dunkelheit kann nicht für immer dauern. Es gibt Licht am Ende des Tunnels.
– Rahel*, VIVA CLARA

Die Narben auf meiner Haut erzählen von meinem Kampf und sind ein Beweis meiner Stärke.
– Danja*, VIVA CLARA

In a just world, no woman should have to fear being less safe on the streets than in her own home.
– Bia*, Unterkunft für geflüchtete Frauen*

Gewalt gegen Frauen ist kein Frauenproblem, sondern eines, das wir gemeinsam angehen müssen.
– Neele*, Mutter-Kind-Haus

Ich weigere mich, Opfer zu sein! Ich bin eine Kämpferin für eine Welt ohne Gewalt.
– Selvete*, Mutter-Kind-Haus

Sicherheit sollte für Frauen überall selbstverständlich sein.
– Nehir*, Prima Donna

It’s not just about raising awareness, it’s about taking action. 
– Laini*, Unterkunft für geflüchtete Frauen*

Für Gewalt und Ausgrenzung ist in dieser Gesellschaft kein Platz. Wir machen uns stark für Aufklärung, für Demokratie, für Teilhabe und Inklusion aller.
– Katrin Bahr, Geschäftsführende Vorständin, Condrobs e. V.

Wir sind in unseren über 70 Einrichtungen täglich mit den Folgen verschiedenster Formen von Gewalt konfrontiert.
– Sophia Berthuet, Abteilungsleitung Sucht-, Integrations- und gender-spezifische Hilfen, Condrobs e. V.

Unsere Stimme für Toleranz, Integration und eine bunte Gemeinschaft. Stark gegen Hass und Gewalt.
– Miri, Personalabteilung

Unsere Klientel erlebt oft körperliche, psychische oder strukturelle Gewalt. Die Schaffung spezieller Schutzräume ist dringend erforderlich.
– Robert Limmer, Einrichtungsleitung Clearingstelle Gesundheit u. Migrationsberatung, Condrobs e. V.

Schau nicht weg, frag nach

Um Gewalt entgegenzuwirken, müssen wir genau hinsehen. Geschlechtsspezifische Gewalt und Diskriminierung sind nicht privat, sondern gehen uns alle an. Sie sind tief in den patriarchalen Strukturen unsere Gesellschaft verankert.

Tradierte Machtverhältnisse gilt es zu erkennen und kritisch zu hinterfragen, um Muster zu durchbrechen, die zu geschlechtsspezifischer Gewalt und Diskriminierung führen. Die Anerkennung des Rechts auf Gleichberechtigung aller Menschen fördert den Abbau längst veralteter Machtstrukturen.

Nur auf dem Hintergrund von rechtskräftiger und gelebter Gleichberechtigung können Präventionsstrategien entwickelt und wirksam gemacht werden.

– Statement von Katrin Bahr im Rahmen der Kampagne „Gleichbe­rechtigung schützt vor Gewalt!“ der Gleichstellungstelle für Frauen der Landeshauptstadt München.

Schau nicht weg, frag nach

Katrin Bahr, Geschäftsführende Vorständin, Condrobs e.V.

Ein paar wichtige Links

Frauen*, die den Weg zu uns finden, haben häufig unvorstellbare Gewalt erlebt. Gewalt, die Spuren hinterlässt. Mit Ihrer dringend benötigten Unterstützung setzen Sie sich nachhaltig für diese Frauen* und ihre Kinder ein. Jede Spende wirkt!

Fragen und Antworten

Was bedeutet Gewalt? Welche Arten von Gewalt gibt es?

Gewalt beginnt nicht erst bei körperlichem Angriff! Und Misshandlung ist eine sehr schlimme Form von Gewalt. Aber viele Menschen üben Gewalt aus, ohne körperliche Schmerzen zuzufügen – und das ist oft genauso verletzend!
Gewalt kann zum Beispiel sein,
  • wenn Du kontrolliert, unterdrückt und in der eigenen Freiheit eingeschränkt wirst. Zum Beispiel, wenn Du ständig gefragt wirst, wo Du bist, mit wem Du Dich triffst, und mit wem Du sprichst.
  • wenn Du digital überwacht, gemobbt und bedroht wirst.
    Zum Beispiel, wenn Dein*e Partner*in Dein Handy überwacht, Deinen Standort trackt oder Deine Unterhaltungen kontrolliert. Oder wenn Du in Chats oder sozialen Medien bloßgestellt wirst und Dir jemand droht, Bilder von Dir ohne Deine Erlaubnis zu veröffentlichen. Oder, wenn Du einschüchternde Anrufe oder Nachrichten erhältst.
  • wenn Du ständig gedemütigt und mit Worten und Gesten eingeschüchtert wirst.
  • wenn Du oder Deine Familie/Kinder bedroht werden.
  • wenn Du sexuelle Gewalt erlebst.

Was bedeutet Gewalt in einer Beziehung / in der Familie?

Gewalt in der Beziehung oder in der Familie ist in unserer Gesellschaft ein großes Problem. Über ein Fünftel aller Frauen* in der EU haben bereits körperliche und/oder sexuelle Gewalt von ihrem Partner erfahren. Viele Menschen erleben Gewalt also von jemandem, der/die ihnen nahe steht, den sie sogar lieben. Wenn man von einem solchen Menschen Gewalt erfährt, schmerzt das besonders. Das Vertrauen ist gebrochen und trotzdem ist man in irgendeiner Form noch von dieser Person abhängig, will oder kann sich nicht lösen.

Vielleicht lässt Dich dieser Mensch denken, Du hättest es nicht anders verdient und Du wärst selbst daran schuld, dass Du Gewalt erlebst. Viele Täter*innen nutzen diese Strategie und brechen so das Selbstvertrauen ihrer Opfer. Als Opfer fühlst Du Dich dann ohnmächtig, Du weißt nicht mehr, was richtig und falsch ist und schämst Dich unendlich. Vielleicht schämst Du Dich so sehr, dass Du nicht darüber sprechen oder Hilfe suchen willst.

Wir aber sagen ganz klar: Du bist nicht schuld! Nichts, was Du tust, rechtfertigt Gewalt gegen Deine Person. Es gibt Hilfen und Du darfst sie annehmen.

Schuld an Gewalt ist nur, wer Gewalt ausübt!

Besonders Kinder tragen die Narben von Gewalt oft ein Leben lang mit sich.

Es ist darum wichtig: Auch bei Gewalt in der Partnerschaft oder Familie kannst Du Hilfe finden!

Wohin kann ich mich wenden, wenn ich Gewalt erfahre?

Es gibt viele Einrichtungen in Bayern, die Dir helfen können, wenn Du als Frau* oder Mädchen* Gewalt erlebst. Diese Einrichtungen nennt man Interventionsstellen.
Du findest eine Liste aller Interventionsstellen auf der Website des Paritätischen Bayern.
Wenn Du in München lebst, kannst Du dich an die Frauenhilfe München wenden.
Eine Zusammenstellung aller Hilfestellen in München findest Du auch bei Ärzte der Welt.
Für Opfer von Gewalt in der Familie, Partnerschaft und bei Stalking oder sexueller Gewalt bietet die Opferschutzstelle Polizei Bayern Hilfe.
Anonyme und kostenfreie Beratung für Kinder und Jugendliche gibt’s bei der Nummer gegen Kummer unter 116111.
Wenn Du selbst zum Täter / zur Täterin geworden bist, kannst Du Dich für Beratung und Therapien an diese Stellen wenden:
Wenn Du Gewalt erlebst, Du Unterstützung zum Schutz Deiner Kinder brauchst oder Du oder Dein*e Partner*in Schwierigkeiten mit Drogen oder Alkohol, sind wir von Condrobs für Dich da! Wende Dich ganz einfach an uns:
Unsere Hilfen für Frauen* findest Du hier.
Ansprechpartner*innen für Mädchen /Jugendliche findest Du hier.
Alle ersten Kontakte können völlig anonym und ohne Pflichten passieren!

Mitlesen – mitreden – mithelfen.

Einblicke in unsere Frauen*hilfe im ConNews

Wie kann ich von Gewalt Betroffenen helfen?

Viele Menschen, die von Gewalt betroffen sind, fühlen sich allein und im Stich gelassen. Sie suchen die Schuld für das, was ihnen angetan wird, oft bei sich selbst.
Lass diese Menschen wissen, dass Du für sie da bist – und dass es viele gibt, die helfen können! An welche Stellen sie sich wenden können, haben wir in der Frage zuvor gesammelt.

Gewalt an Frauen* ist noch immer ein großes Tabuthema. Was können wir tun, um als Gesellschaft Gewalt zu verhindern?

Aufmerksamkeit
Gewalt an Frauen* passiert auch in Deutschland täglich. Oft in den eigenen vier Wänden. Es ist darum wichtig, dass alle Menschen von diesem Problem wissen und man offen darüber spricht. Nur so passiert Gewalt nicht mehr im Verborgenen.
Unterstützung
Es ist wichtig, dass wir Frauen*, die Gewalt erfahren, zur Seite stehen und ihnen alle Möglichkeiten geben, aus ihrer Situation herauszukommen . Alle Frauen* müssen wissen, wohin sie sich wenden können und wo sie schnellen und unkomplizierten Zugang zu Schutz finden.
Solidarität und Gleichberechtigung
Gewalt hat oft System. Noch immer sind Frauen* und Männer* nicht gleichberechtigt: Frauen* verdienen trotz gleicher Leistung und Qualifikation weniger und sind seltener in Führungspositionen, in denen sie Entscheidungen treffen können. Besonders in Aufsichtsräten und politischen Spitzenpositionen werden Entscheidungen überwiegend von Männern* getroffen. Diese ungleiche  Machtverteilung ist mit ursächlicher Grund für Unterdrückung und Gewalt an Frauen*.
Echte Gleichberechtigung und Solidarität führt dagegen zu
  • weniger Gewalt an Frauen*,
  • der Möglichkeit, dass auch Männer* neue Rollenbilder entwickeln können,
  • dem Ende von Machtdemonstrationen in Form von Gewalt.

Sucht und Gewalt, was hat das miteinander zu tun?

Wer Gewalt erlebt, trägt die schmerzhaften Narben davon oft ein Leben lang in sich. Für manche wirken Suchtmittel wie ein kurzfristiges Heilmittel. Man vergisst und verdrängt mit dem Suchtmittelkonsum, was man erlebt hat. Dieses Verdrängen hat seinen Preis: Schnell kann eine Sucht entstehen, eine echte Heilung der zugrunde liegenden Verletzungen kann nicht stattfinden .
Zusätzlich zu den immer wiederkehrenden Erinnerungen an die Gewalterfahrungen  kann sich so eine schwere Abhängigkeit entwickeln.
Es kann auch passieren, dass suchtkranke Menschen zu Gewalttäter*innen werden. Wenn Sucht und Konsum das Leben eines Menschen bestimmen und soziale Beziehungen darunter leiden, äußern sich Trauer und Frust oft in  Form von Gewalt.  Alkohol und Drogen haben  auch eine enthemmende Wirkung, sodass Gewalthandlungen wahrscheinlicher werden.

Wie kann in der Suchttherapie Gewalterfahrung verarbeitet werden?

Bei Condrobs bieten wir Frauen* Orte, in denen sie Schutz finden und ihre Erlebnisse verarbeiten können.*
Wir bieten genau die Hilfe, die Frauen* in dieser Situation brauchen. Sozialpädagogische  und psychologische Begleitung und Beratung ist dabei genauso wichtig, wie Kontakt zu Frauen* in ähnlichen Situationen und die Vorbereitung auf ein Leben ohne Suchmittel  und Gewalt.
Unsere Hilfe für Frauen* findest du hier.

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