Gewalt endet hier!
Sicheres Handeln bei Grenzverletzungen
Dieser Workshop wird im Rahmen der Münchner Aktionswochen 2024 gegen Gewalt an Frauen, Mädchen, Jungen und nonbinären Menschen angeboten.
Zielgruppe
Dieser Workshop richtet sich an alle, die sich für das Thema sensibilisieren möchten – unabhängig von Vorkenntnissen oder persönlichem Hintergrund.
Der Workshop am 05.11. wird exklusiv für FLINTA* als safer Space angeboten.
Der Workshop am 14.11. richtet sich an alle Menschen.
Das Akronym FLINTA* steht für Frauen, Lesben, Inter-, nicht-binäre, Trans- und Agender-Personen. Das Sternchen (Asterisk) am Ende soll zusätzlich weitere Variationen der Geschlechtervielfalt einbeziehen.
Inhalte
Sexualisierte Grenzverletzungen und Belästigungen sind Alltagserfahrungen vieler Menschen. Wie können wir diese erkennen? Wie können wir ihnen begegnen? Der Workshop sensibilisiert und vermittelt Handlungsmöglichkeiten im Rahmen eines Erfahrungsaustauschs.
Wir richten den Fokus auf die oft unscheinbaren Grauzonen, in denen Grenzüberschreitungen passieren können – sei es durch Worte, Gesten oder das Missachten von Nähe- und Distanzbedürfnissen. Es geht darum, ein feines Gespür für die eigenen Grenzen sowie die der anderen zu entwickeln.
Infos
05. November 2024 um 17.00 Uhr
14. November 2024 um 17.00 Uhr
Dauer: 2 Stunden
Ort: Integrationsprojekt Kistlerhofstraße, Kistlerhofstraße 144, 81379 München
Kosten:
5 EUR (ermäßigt) / 10 EUR
Bezahlbar vor Ort an der Abendkasse.
Schau nicht weg, frag nach
Um Gewalt entgegenzuwirken, müssen wir genau hinsehen. Geschlechtsspezifische Gewalt und Diskriminierung sind nicht privat, sondern gehen uns alle an. Sie sind tief in den patriarchalen Strukturen unsere Gesellschaft verankert.
Tradierte Machtverhältnisse gilt es zu erkennen und kritisch zu hinterfragen, um Muster zu durchbrechen, die zu geschlechtsspezifischer Gewalt und Diskriminierung führen. Die Anerkennung des Rechts auf Gleichberechtigung aller Menschen fördert den Abbau längst veralteter Machtstrukturen.
Nur auf dem Hintergrund von rechtskräftiger und gelebter Gleichberechtigung können Präventionsstrategien entwickelt und wirksam gemacht werden.
– Statement von Katrin Bahr im Rahmen der Kampagne „Gleichberechtigung schützt vor Gewalt!“ der Gleichstellungstelle für Frauen der Landeshauptstadt München.
Katrin Bahr, Geschäftsführende Vorständin, Condrobs e.V.
Gewalt endet hier!
Hier finden Sie Forderungen und Statements von unseren Klientinnen* und Kolleginnen* zum Thema Gewalt an Frauen*.
Zitate als Text (barrierearm)
Ich bin mehr als eine Statistik. Ich bin eine Frau, die sich weigert, Gewalt hinzunehmen.
– Tina*, Prima Donna
I say NO to violence. I deserve respect and security, just like any other human being.
– Josey*, Unterkunft für geflüchtete Frauen*
Ich möchte, dass mir als Frau geglaubt wird.
– Sara*, Prima Donna
Ich würde mir mehr Verständnis, Empathie und Rückhalt von den Mitmenschen wünschen.
– Jules*, Prima Donna
Ich wünsche mir, dass meine Mitmenschen es schaffen, ihr gewalttätiges Verhalten selber mehr zu reflektieren.
– Marie*, Prima Donna
Die Familien sollten über emotionale Gewalt stärker informiert werden.
– Carmen*, Prima Donna
Behandle Menschen so, wie du selbst behandelt werden möchtest.
– Sam*, VIVA CLARA
Ich brauche einen Ort, an dem ich mich sicher fühle und Menschen, die mich unterstützen.
– Anja*, Prima Donna
Ich träume von einer Welt, in der meine Töchter ohne Furcht aufwachsen können.
– Kylie*, Mutter-Kind-Haus
Es ist Zeit, die Stille zu durchbrechen und Gewalt gegen Frauen* ein Ende zu setzen. Jede Frau* verdient ein Leben ohne Angst.
– Mona*, VIVA CLARA
Als Überlebende sage ich: Die Dunkelheit kann nicht für immer dauern. Es gibt Licht am Ende des Tunnels.
– Rahel*, VIVA CLARA
Die Narben auf meiner Haut erzählen von meinem Kampf und sind ein Beweis meiner Stärke.
– Danja*, VIVA CLARA
In a just world, no woman should have to fear being less safe on the streets than in her own home.
– Bia*, Unterkunft für geflüchtete Frauen*
Gewalt gegen Frauen ist kein Frauenproblem, sondern eines, das wir gemeinsam angehen müssen.
– Neele*, Mutter-Kind-Haus
Ich weigere mich, Opfer zu sein! Ich bin eine Kämpferin für eine Welt ohne Gewalt.
– Selvete*, Mutter-Kind-Haus
Sicherheit sollte für Frauen überall selbstverständlich sein.
– Nehir*, Prima Donna
It’s not just about raising awareness, it’s about taking action.
– Laini*, Unterkunft für geflüchtete Frauen*
Für Gewalt und Ausgrenzung ist in dieser Gesellschaft kein Platz. Wir machen uns stark für Aufklärung, für Demokratie, für Teilhabe und Inklusion aller.
– Katrin Bahr, Geschäftsführende Vorständin, Condrobs e. V.
Wir sind in unseren über 70 Einrichtungen täglich mit den Folgen verschiedenster Formen von Gewalt konfrontiert.
– Sophia Berthuet, Abteilungsleitung Sucht-, Integrations- und gender-spezifische Hilfen, Condrobs e. V.
Unsere Stimme für Toleranz, Integration und eine bunte Gemeinschaft. Stark gegen Hass und Gewalt.
– Miri, Personalabteilung
Unsere Klientel erlebt oft körperliche, psychische oder strukturelle Gewalt. Die Schaffung spezieller Schutzräume ist dringend erforderlich.
– Robert Limmer, Einrichtungsleitung Clearingstelle Gesundheit u. Migrationsberatung, Condrobs e. V.
GEMEINSAM GEGEN FEMIZIDE AKTIV WERDEN
Es ist längst überfällig, dass das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen* und häuslicher Gewalt, die sog. Istanbul-Konvention, endlich umgesetzt wird.
Wir bitten euch deshalb darum, diese Petition zu unterzeichnen – denn es ist höchste Zeit, dass gehandelt wird!
Ein paar wichtige Links
- Das Positionspapier von Condrobs über Gewalt gegen Frauen*
- Einblicke in unsere Hilfen für Frauen* im ConNews
- Artikel: „Warum Hilfe speziell für Frauen* so wichtig ist„
- Stellungnahme: „Frauen*rechte lassen sich nicht spalten!“ zur Anti-Trans Kampagne in München
Fragen und Antworten
Was bedeutet Gewalt? Welche Arten von Gewalt gibt es?
- wenn Du kontrolliert, unterdrückt und in der eigenen Freiheit eingeschränkt wirst. Zum Beispiel, wenn Du ständig gefragt wirst, wo Du bist, mit wem Du Dich triffst, und mit wem Du sprichst.
- wenn Du digital überwacht, gemobbt und bedroht wirst.
Zum Beispiel, wenn Dein*e Partner*in Dein Handy überwacht, Deinen Standort trackt oder Deine Unterhaltungen kontrolliert. Oder wenn Du in Chats oder sozialen Medien bloßgestellt wirst und Dir jemand droht, Bilder von Dir ohne Deine Erlaubnis zu veröffentlichen. Oder, wenn Du einschüchternde Anrufe oder Nachrichten erhältst. - wenn Du ständig gedemütigt und mit Worten und Gesten eingeschüchtert wirst.
- wenn Du oder Deine Familie/Kinder bedroht werden.
- wenn Du sexuelle Gewalt erlebst.
Was bedeutet Gewalt in einer Beziehung / in der Familie?
Gewalt in der Beziehung oder in der Familie ist in unserer Gesellschaft ein großes Problem. Über ein Fünftel aller Frauen* in der EU haben bereits körperliche und/oder sexuelle Gewalt von ihrem Partner erfahren. Viele Menschen erleben Gewalt also von jemandem, der/die ihnen nahe steht, den sie sogar lieben. Wenn man von einem solchen Menschen Gewalt erfährt, schmerzt das besonders. Das Vertrauen ist gebrochen und trotzdem ist man in irgendeiner Form noch von dieser Person abhängig, will oder kann sich nicht lösen.
Vielleicht lässt Dich dieser Mensch denken, Du hättest es nicht anders verdient und Du wärst selbst daran schuld, dass Du Gewalt erlebst. Viele Täter*innen nutzen diese Strategie und brechen so das Selbstvertrauen ihrer Opfer. Als Opfer fühlst Du Dich dann ohnmächtig, Du weißt nicht mehr, was richtig und falsch ist und schämst Dich unendlich. Vielleicht schämst Du Dich so sehr, dass Du nicht darüber sprechen oder Hilfe suchen willst.
Wir aber sagen ganz klar: Du bist nicht schuld! Nichts, was Du tust, rechtfertigt Gewalt gegen Deine Person. Es gibt Hilfen und Du darfst sie annehmen.
Schuld an Gewalt ist nur, wer Gewalt ausübt!
Besonders Kinder tragen die Narben von Gewalt oft ein Leben lang mit sich.
Es ist darum wichtig: Auch bei Gewalt in der Partnerschaft oder Familie kannst Du Hilfe finden!
Wohin kann ich mich wenden, wenn ich Gewalt erfahre?
Mitlesen – mitreden – mithelfen.
Einblicke in unsere Frauen*hilfe im ConNews
Wie kann ich von Gewalt Betroffenen helfen?
Gewalt an Frauen* ist noch immer ein großes Tabuthema. Was können wir tun, um als Gesellschaft Gewalt zu verhindern?
Gewalt an Frauen* passiert auch in Deutschland täglich. Oft in den eigenen vier Wänden. Es ist darum wichtig, dass alle Menschen von diesem Problem wissen und man offen darüber spricht. Nur so passiert Gewalt nicht mehr im Verborgenen.
- weniger Gewalt an Frauen*,
- der Möglichkeit, dass auch Männer* neue Rollenbilder entwickeln können,
- dem Ende von Machtdemonstrationen in Form von Gewalt.