Marlon sitzt in sich zusammengesunken auf den Stufen des Münchner Hauptbahnhofs. Müdigkeit und Erschöpfung hatten ihn übermannt. Die Flasche ist seinen Händen entglitten.
Der 19-jährige schreckt auf, als die Streetworker*innen von ConAction ihn vorsichtig ansprechen. Die Anonymität der Straße, in der er drei Tage und Nächte untergetaucht war, war jäh durchbrochen. Die Streetworker*innen bleiben bei ihm, und Marlon spürt, dass er sich trotz seiner Traurigkeit danach sehnt, mit jemandem zu sprechen, der seine Einsamkeit inmitten der vorübereilenden Menschen der Großstadt durchbricht.
Stockend berichtet Marlon den Streetworker*innen, er sei mit 15 Jahren alkoholabhängig geworden und habe bereits einen Entzug hinter sich. Zu seinem Elternhaus hat Marlon keinen Kontakt, Inobhutnahmen prägten seine Jugend. Wut und Frust steigt in ihm auf, als er schließlich berichtet, seine Freundin habe ihn drei Tage zuvor rausgeschmissen. Er ist rückfällig geworden und hat all seine Zukunftsängste, Trauer, Wut und Frust mit Alkohol vernebelt. Doch jetzt, im Angesicht zweier Menschen, die sich für ihn interessieren, ihn ansprechen, eine Lösung aus seiner ausweglosen Situation suchen, kann Marlon wieder Hoffnung schöpfen.
Gemeinsam erarbeiten die Streetworker*innen mit Marlon seine Bedarfe und schauen, was er braucht. Marlon ist sich sicher, er will nochmal einen Entzug machen. Zusammen suchen sie einen Platz in einer Klinik und finden nahegelegen glücklicherweise schnell ein Krankenhaus, das Marlon aufnehmen kann.
Die Streetworker*innen begleiten den jungen Mann zum Krankenhaus und versprechen ihm, die Tür bei ConAction jeder Zeit offen zu halten.
Ihre großzügige Spende holt Menschen wie Marlon aus scheinbar ausweglosen Situationen und gibt ihnen neue Hoffnung.