In der Kistlerhofstraße 70 war am 11. Juli viel geboten: Condrobs und Prof. Wolfgang Flatz hatten auf die legendäre Dachterrasse des bekannten Künstlers anlässlich der Ausstellung des Projekts „KunstWege – Vom Leben gezeichnet“ geladen. Dieser Einladung folgten zahlreiche Freund*innen und Wegbegleiter*innen von Condrobs, Flatz und den jungen, dort präsentierten Künstler*innen.
Das Projekt „KunstWege – Vom Leben gezeichnet“ bot Condrobs-Klient*innen in 25 Workshops unter Anleitung von Künstler*innen, Kunsttherapeut*innen und Pädagog*innen die Möglichkeit, sich auszudrücken und die eigene Lebenswelt, das Erlebte in künstlerischer Form darzustellen. Im „Heaven 7“, der außergewöhnlichen Galerie mit Skulpturengarten hoch oben im Sendlinger Kistlerhof-Areal, wurden die Werke von sechs Künstler*innen aus der Graffiti-Szene – Johannes Brechter, Lion Fleischmann, Felix Rodewaldt, Miriam Ganser, Lapiz und Mathias Mross – ausgestellt, die alle von Schirmherr Flatz als Workshop-Leiter*innen für dieses „KunstWege“-Projekt vermittelt wurden.
Stärkende Erfahrungen
„Um die Vielfalt von Condrobs darzustellen und den Menschen, die bei uns Rat und Hilfe suchen eine Stimme zu geben, haben wir in vielen unserer Einrichtungen anlässlich des 50-jährigen Jubiläums von Condrobs Kunstworkshops durchgeführt“, so die Geschäftsführende Vorständin von Condrobs, Katrin Bahr, in ihrer Begrüßungsansprache. „Wir treten aktiv mit Menschen in Beziehung. Oft müssen wir kreative Wege beschreiten, um Vertrauen zu gewinnen, denn wir treffen auf Menschen, die in ihrem Leben sehr viele Brüche erlebt haben,“ so Bahr weiter. „Kunst und kreatives Arbeiten ist ein Weg, ohne viele Worte in Kontakt treten zu können.“
Den wichtigen Beitrag, den die Künstler*innen mit ihrer Projekt-Teilnahme geleistet haben, strich Bahr nochmal hervor: „Es ist Euch gelungen, unsere Klient*innen neue Erfahrungen machen zu lassen, die bleiben und die sie stärken. Danke dafür!“
Besondere Anerkennung zollte Katrin Bahr Prof. Wolfgang Flatz: „Es ist uns eine Freude, dass Du ohne zu zögern die Schirmherrschaft übernommen und durch Dein Wirken im Hintergrund für das Gelingen des Projekts gesorgt hast. Und auch vielen Dank für Deine soziale Ader und Dein tiefgehendes Verständnis für unsere Klient*innen.“
„Ein Konsumraum rettet Leben“ – AZ-Interview mit Condrobs-Vorständin Katrin Bahr
„Graffiti-Kunst bereichert unsere Städte“
„Ich danke meiner Vorrednerin,“ so Schirmherr Flatz, der diese ehrenvolle Aufgabe bereits zum 40-jährigen Jubiläum übernommen hatte, zu Beginn seiner direkt anschließenden Begrüßung, „dass sie so schöne Worte gefunden hat für etwas, was in unserer Zeit sehr schwierig ist: soziales Engagement zu zeigen.“ Der Künstler betonte, dass die bereits seit vielen Jahren andauernde Unterstützung für Condrobs für ihn eine Herzensangelegenheit sei: „Ich habe mich immer zu den zu den Zukurzgekommen und Zurückgestellten dazugestellt und habe immer deren Seite ergriffen.“
„Ich entschied mich, anlässlich des 50-jährigen Jubiläums von Condrobs, den mir zugestandenen Raum der nächsten Generation zu überlassen, die sich wie ich nicht mehr an die akademischen Regeln und Traditionen gebunden fühlen“, schilderte Flatz seine Gedanken, wie er dem Projekt seine Handschrift verleihen könne. „Ihre Ausdrucksmittel waren nicht der Pinsel, die Palette, Meißel und Hammer, ihre Waffe ist die Spraydose. […] Graffiti-Kunst bereichert unsere von Einheitsgrau und Mehrwerts-Architektur überzogenen Städte und ist aus unserem Stadtbild nicht mehr wegzudenken.“
Ein entspannter Abend bei angenehmen Temperaturen
Mit großer Neugier betrachteten die Gäste anschließend bei leckeren, vom Condrobs Gastronomiebetrieb VIVA CLARA zubereiteten Speisen und bereitgestellten Getränken die Kunst von Johannes Brechter, Lion Fleischmann, Felix Rodewaldt, Miriam Ganser, Lapiz und Mathias Mross. Bei angenehmen Temperaturen verlebten alle Anwesenden einen entspannten Abend.
Condrobs dankt Prof. Wolfgang Flatz und den Künstler*innen für das große Engagement!
Fotocredit: Eva von Steinburg