Kinder- und Jugendbericht zeigt Handlungsbedarf auf

20. September 2024

Am heutigen Weltkindertag, dem 20. September 2024, richtet sich der Fokus auf die Rechte und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen – eine Gelegenheit, die jüngste Veröffentlichung des 17. Kinder- und Jugendberichts, die am 18. September vorgestellt wurde, ins Zentrum der Diskussion zu stellen. Der Bericht des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) analysiert auf rund 600 Seiten die Lebensrealität junger Menschen in Deutschland und die Situation der Kinder- und Jugendhilfe.

Die zentrale Botschaft des Berichts lautet: Politik und Gesellschaft, insbesondere die Kinder- und Jugendhilfe, müssen jungen Menschen stabile Rahmenbedingungen und resiliente Angebote bieten, um sie auf dem Weg in die Zukunft zu unterstützen.

Leitlinien für die Kinder- und Jugendhilfe

Der Bericht, verfasst von einer 14-köpfigen Expert*innenkommission, fordert eine umfassende Erneuerung der Kinder- und Jugendhilfe, um soziale Benachteiligungen wirkungsvoller abzubauen. Festgelegte Leitlinien sollen dabei den Weg weisen. Dazu zählen:

  • Die Kinder- und Jugendhilfe muss für alle jungen Menschen und Familien da sein, darf jedoch nicht versuchen, alle gesellschaftlichen Probleme zu lösen.
  • Sie soll sich am Recht auf ein gewaltfreies Aufwachsen orientieren, Partizipation fördern und eine verlässliche Infrastruktur bieten.
  • Gleichzeitig muss sie wissenschaftlich fundiert und offen für neue Erkenntnisse handeln, Digitalisierung kritisch begleiten und sich aktiv für Klimagerechtigkeit einsetzen.
Vielfalt der Jugend, gemeinsame Sorgen

Die 22 Millionen jungen Menschen in Deutschland sind in ihren Lebensverhältnissen äußerst vielfältig – ob Stadt oder Land, arm oder reich, mit oder ohne Migrationshintergrund. Doch eine Sorge eint viele: Ihr Vertrauen in die Zukunft schwindet. Angesichts globaler Herausforderungen wie Kriegen, Klimawandel, weltweiten Fluchtbewegungen und den Nachwirkungen der Pandemie fühlen sich viele junge Menschen unsicher.

Diese Unsicherheiten, so der Bericht, entstehen auch durch das Gefühl, von der Politik nicht gehört zu werden. Gerade in einer alternden Gesellschaft ist es besonders wichtig, den Bedürfnissen der Jugend mehr Raum zu geben. Fehlende Mitsprachemöglichkeiten könnten das Vertrauen in die Demokratie untergraben und junge Menschen anfällig für populistische Versprechungen machen.

Politische Verantwortung und Handlungsbedarf

Der Bericht endet mit klaren Empfehlungen an Politik, Fachpraxis und Wissenschaft. Eine der zentralen Forderungen: Kinderrechte müssen im Grundgesetz verankert werden – eine längst überfällige Maßnahme. Darüber hinaus plant das Familienministerium einen Nationalen Aktionsplan zur Förderung der Jugendbeteiligung, um das Vertrauen junger Menschen in die Politik zu stärken.

Es wird erneut deutlich: Kinder und Jugendliche brauchen nicht nur Unterstützung, sondern auch echte Mitbestimmung. Die Zukunft der Gesellschaft hängt davon ab, wie gut es gelingt, ihre Stimmen ernst zu nehmen und ihnen eine Perspektive zu geben.

Condrobs setzt sich ein

Condrobs setzt sich aktiv dafür ein, jungen Menschen sichere und förderliche Rahmenbedingungen zu bieten. Mit unseren Angeboten in den Bereichen Suchtprävention, Beratung, Bildung und Jugendhilfe stärken wir die Resilienz und Eigenverantwortung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Unser Fokus liegt darauf, ihre Partizipation zu fördern und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihr Leben und ihre Zukunft mitzugestalten. Denn nur, wenn ihre Stimmen gehört werden, kann eine starke und gerechte Gesellschaft entstehen.

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