Zukunftschance Bildung

7. Dezember 2021

Dieser Beitrag ist aus der aktuellen ConNews. Diesen und weitere Artikel können Sie in der Digitalausgabe lesen.

Condrobs setzt sich für das Recht auf Bildung für alle ein – auch im Integrationsprozess junger Geflüchteter der Schlüssel zum Erfolg. Wie Jugendhilfe einen entscheidenden Beitrag dazu leisten kann, Zukunftsperspektiven zu eröffnen, zeigt die Geschichte von David.

David Wawa [Name geändert] packt‘s an: Er ist seit September 2021 stolzer Azubi zur Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice. „Als ich 2018 mit 16 Jahren aus Guinea nach Deutschland gekommen bin, konnte ich meinen Namen nicht schreiben. Im Deutschkurs habe ich das erste Mal in meinem Leben etwas geschrieben und gelesen.“ Der Anfang in Deutschland war hart: Unsicherheit im Asylverfahren, Einsamkeit und seelische Belastung führten zu Fehltagen in der Schule – und zu Aggression. Den Wendepunkt markierte sein Wechsel zu Condrobs. David fand im Integrationsprojekt Kistlerhofstraße ein neues Zuhause. Die Ausbildungsbegleitung, finanziert von BNP Paribas, half ihm, Praktika zu finden und sich fit zu machen für eine Ausbildung.

Vertrauen und Motivation

Die intensive Beziehungsarbeit signalisierte David, dass er angenommen und in seinen Zielen unterstützt wird. Auch beim Erlernen der deutschen Sprache und beim Bewerbungsprozess bekam David die notwendige Unterstützung durch das pädagogische Fachteam. Zur „Ausbildungsfitness“ gehören außer der sprachlichen Qualifikation auch Alltagsfertigkeiten wie der Umgang mit einem eigenen E-Mail-Account, Sicherheit beim Telefonieren mit potenziellen Arbeitgeber*innen oder das Erlernen einer verlässlichen Terminplanung. Sein Ausbildungsvertrag im Anschluss an eine Einstiegsqualifizierung macht David täglich stolz und glücklich: „Es ist perfekt für mich, weil ich gerne mit meinen Händen arbeite.“

Unterstützung für benachteiligte junge Menschen

Das im Grundgesetz verankerte Recht auf Bildung scheint auf den ersten Blick selbstverständlich. Die unermüdliche Unterstützung und Begleitung, die die meisten Jugendlichen und jungen Erwachsenen während der Schul- und Ausbildungszeit von familiärer Seite bekommen, fehlt jungen Menschen mit schwierigeren Startbedingungen. Condrobs schafft im Rahmen der Jugendhilfe die Voraussetzungen, damit auch sie in ihrem Entwicklungs- und Integrationsprozess wirklich vorankommen.

Schul- und Ausbildungsabbrüche vermeiden

Condrobs-Vorstand Frederik Kronthaler erläutert: „Wir stehen benachteiligten Jugendlichen zur Seite, um Schul- und Ausbildungsabbrüche zu vermeiden. Wie das erfolgreich gelingt, beweisen wir mit individuellen Angeboten in unseren ambulanten und stationären Hilfen.“ Kronthaler ergänzt: „Der Bedarf an individueller Förderung während der Schul- und Ausbildungszeit wächst bei jungen Menschen mit sozialer Benachteiligung in allen unseren Einrichtungen. Um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden, freuen wir uns über jede Unterstützung.“

Beziehungsarbeit als Pfeiler

Ein Schlaglicht auf die schwieriger werdende Situation junger Menschen in Deutschland wirft der aktuelle Datenreport 2020 des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Danach nahm die Zahl der Ausbildungsverträge in Deutschland seit 2007 um 50.000 bzw. rund 10 % ab, Folge der internationalen Finanzkrise und der Corona-Pandemie. Der Anteil erfolgloser Bewerber*innen stieg 2020 auf über 14%. Gleichzeitig bleiben zahlreiche Ausbildungsstellen unbesetzt. Als Gründe werden überwiegend persönliche Probleme der Bewerber*innen genannt, etwa gesundheitliche, finanzielle oder private Schwierigkeiten. Der BIBB-Report empfiehlt klar eine ganzheitliche Ausbildungsbegleitung, die eine verlässliche Beziehungsarbeit und kontinuierliches Coaching der jungen Menschen bietet. So lässt sich gerade für benachteiligte junge Menschen das Abrutschen in prekäre Arbeits- und Lebensverhältnisse verhindern und der Weg in eine Zukunft auf eigenen Beinen ebnen.

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