10 Jahre NeuHäuser Jugendhilfe

15. November 2023

Als verlässlicher Partner hat sich Condrobs in Augsburg und der umliegenden Region fest etabliert. Seit nunmehr 10 Jahren bietet die NeuHäuser Jugendhilfe einen Ankerpunkt und ein Zuhause für Jugendliche und junge Volljährige mit psychosozialen Schwierigkeiten in der drittgrößten Stadt Bayerns. Die Bedeutung dieser Einrichtung spiegelte sich auch in den Reden zur Jubiläumsfeier wider, die am 14.11.2023 stattfand.

Vertrauensvolle Zusammenarbeit

Stefan Wenger, Abteilungsleitung Sucht- und Jugendhilfe Starnberg, Landsberg, Augsburg, begrüßte die geladenen Gäste: „Seit mittlerweile 10 Jahren ist die NeuHäuser Jugendhilfe für junge Menschen und Familien in schwierigen Situationen da, sei es im Jugendwohnen, in der Inobhutnahme, seit Mitte des Jahres auch in unserer Notschlafstelle N21, in ambulanten Hilfen, die wir ebenfalls anbieten, oder im Rahmen des Alkohol-Präventionsprojekts HaLT.“

Eine Vorankündigung hatte Wenger auch noch parat: „Aktuell stehen wir vor der Eröffnung einer weiteren Einrichtung für hochbelastete Jugendliche. Im Dezember wird es vermutlich losgehen!“ Er lobte das Augsburger Condrobs-Team, die vertrauensvollen Kooperationen mit anderen sozialen Trägern sowie die enge Zusammenarbeit mit der Stadt Augsburg, die es ermöglichen, diese Angebote auch in der aktuellen kritischen Zeit aufrechtzuerhalten und auszubauen.

Flexibel und innovativ

„Zu einem 10. Geburtstag lädt man traditionell Freund*innen ein – und das haben Sie getan“, so Martin Schenkelberg, Referent für Soziales, Familie, Pflege, Generationen und Inklusion der Stadt Augsburg. „Hier sind Freund*innen, Weggefährt*innen, Kooperationspartner*innen, die alle mitgeholfen haben, dass die Condrobs-Einrichtungen in Augsburg ein Erfolg geworden sind.“ Schenkelberg lobte das Miteinander verschiedenster Jugendhilfeeinrichtungen an einem Ort als echte Innovation. „Condrobs ist äußerst flexibel, deckt eine weite Bedarfsbandbreite sowie eine große Altersspanne ab. All das zeichnet sie aus!“

Condrobs-Vorständin Katrin Bahr freute sich über diese wertschätzenden Worte: „Der Alltag in der sozialen Arbeit ist herausfordernd. Dafür so viel Anerkennung zu erhalten, ist sehr schön.“ In ihrer Rede ging Bahr auf die Notwendigkeit und Bedeutung der Jugendhilfe-Angebote ein und betonte ebenso, dass das Funktionieren vor allem aufgrund der großartigen Netzwerke und Kooperationen und natürlich wegen des riesigen Engagements der Mitarbeitenden ermöglicht wird.

Ein funktionierendes Netzwerk

Unter dem Motto „Jugendhilfe neu gedacht: Herausforderungen mit Systemprüfer*innen erfolgreich bewältigen – Perspektiven und Erfahrungen aus 10 Jahren NeuHäuser“ wurde der Nachmittag fortgeführt. Als Mitarbeiter der ersten Stunde blickte Frank Jud, Einrichtungsleitung NeuHäuser Jugendhilfe, zurück auf die Anfänge. Noch bevor die Einrichtung komplett eingerichtet war, so Jud, waren die ersten Jugendlichen da. „Wir haben damals angefangen mit der Inobhutnahme von minderjährigen, unbegleiteten Flüchtlingen.“ Das Angebot, so Jud, wurde in den Folgejahren Stück für Stück erweitert.

„Damit das alles gelingen kann, gehört einiges dazu: ein super Team, ein funktionierendes Netzwerk der verschiedenen Akteure wie z.B. dem Jugendamt und der Polizei und dass möglichst alle, die in der Lebenswelt der jungen Menschen eine Rolle spielen, beteiligt sind.“ Jud betonte, dass leider nicht alle Akteure sich in der Jugendhilfe engagieren, dies aber wünschenswert wäre.

Notschlafstelle

Ein weiterer Baustein im umfangreichen Angebot Augsburgs im Bereich der Jugendhilfe ist die erst vor kurzem eröffnete N21 – Notschlafstelle für junge Menschen. „Solche Einrichtungen sind rar, nicht nur in Bayern, sondern deutschlandweit“, so Einrichtungsleitung Kerstin-Marie Pichler. „Aber unsere Erfahrungen zeigen: diese Zielgruppe gibt es!“ In der Notschlafstelle haben junge Menschen die Möglichkeit, Grundbedürfnisse zu stillen. Ist eine erste Basis geschaffen, so Pichler, könne behutsam ins Gespräch gegangen und die weitere Perspektive ausgelotet werden. Dieses neue Konzept erfordere Mitarbeitende, die 100% dahinterstehen und den täglich wechselnden Herausforderungen flexibel begegnen.

Kontinuierlicher Prozess

Die Jugendhilfe, so fasste es Frank Jud am Ende nochmal zusammen, steht für einen kontinuierlichen Prozess der Anpassung und Verbesserung. Durch einen konstruktiven Dialog wird diese Entwicklung aktiv gestaltet und trägt dazu bei, die Bedürfnisse und Perspektiven der Jugendlichen noch effektiver zu adressieren.

Mit anregenden Gesprächen fand die gelungene Jubiläumsfeier bei Getränken und Häppchen ihren Ausklang.

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Titelfoto:  Auf dem Bild zu sehen sind Frank Jud, Einrichtungsleitung NeuHäuser Jugendhilfe, und Kerstin-Marie Pichler, Einrichtungsleitung N21 - Notschlafstelle für junge Menschen.

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