Dieser Beitrag erschien erstmals in der zweiten Ausgabe der ConNews 2011 in der Rubrik „Kleine Freuden des Alltags“ und stammt von Marion Zechner, Sozialpädagogin in der Pedro Suchtfachstelle Ost
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Einen der seltenen schönen lauen Abende im vergangenen Sommer genoss ich gemeinsam mit einer Freundin im Garten einer lauschigen Pizzeria. Kurz nach äußerst leckerer Pasta und knuspriger Pizza servierte uns der Kellner zwei Tassen Espresso. Wir winkten ab. Das hatten wir nicht bestellt.
Doch der Kellner blieb hartnäckig und meinte lächelnd, dass dies ein persönlicher Gruß des Kochs sei. Er würde uns kennen. Derselbe warf dann auch einen Blick in den Garten, winkte fröhlich und rief quer über die Tische: „Hallo Marion!“ Ich winkte zurück – fieberhaft überlegend, wer das wohl sein könnte.
Kurz entschlossen holte ich Hilfe und fragte den Kellner nach dem Namen des Kochs. Ich hörte diesen und erinnerte mich sofort. Der Koch ist ein ehemaliger Klient, mit dem ich vor gut zwei Jahren ein Beratungsgespräch in einer Substitutionspraxis geführt habe. Sein Traum sei, hat er mir damals mit typischem italienischen Akzent erzählt, wieder zu arbeiten. Am liebsten als Koch!
Gänsehaut! Es gibt ja wohl nichts Schöneres, als dies persönlich zu erleben: Er hat es geschafft. Er hat seinen Traum verwirklicht und sich dabei auch äußerlich so verändert, dass ich ihn auf den ersten Blick nicht wiedererkannt habe.