Dieser Beitrag erschien erstmals in der ersten Ausgabe der ConNews 2010 in der Rubrik „Kleine Freuden des Alltags“ und stammt von Julia Antoni, ehemalige Einrichtungsleitung Übergangswohngemeinschaft Kirchseeon/Eglharting (jetzt: Soziale Integration & Betreutes Einzelwohnen im Landkreis Ebersberg)
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Vor einiger Zeit machte ich mit meinen KlientInnen einen Ausflug in die Berge. Es war ein wunderschöner Tag, alle waren bestens gelaunt und wie immer waren wir mit dem Kleinbus unterwegs – Rauchverbot im Fahrzeug inklusive. Auf dem Rückweg legten wir einen Zwischenstopp an einem Rastplatz ein. Einige blieben im Bus. Andere verbrachten die Pause im Freien und schnupperten frische Luft. Auch ich vertrat mir ein wenig die Beine.
Mich in sicherer Entfernung wähnend, nutzte einer unserer Klienten seine Chance: Minisalami in der einen Hand, Zigarette in der anderen, machte er es sich im Bus bequem. Doch ich kam anscheinend früher zurück als erwartet. Wohin jetzt bloß mit dem verbotenen Glimmstängel? – Einzige Chance: Zigarette aus dem Fenster werfen und schnell unschuldiger Miene in die Salami beißen. Autsch! In der Eile war wohl etwas schiefgegangen: Die Salami war plötzlich glühend heiß und schmeckte … irgendwie nach Tabak. Das Lachen über Missgeschick ließ Gedanken an Ärger und Strafe gar nicht erst aufkommen.