Dieser Beitrag von ConAction erschien erstmals 2018.
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Daniel hockte in sich zusammengesunken auf den Stufen des Münchner Hauptbahnhofs. Müdigkeit und Erschöpfung hatten ihn übermannt. Die Flasche war seinen Händen entglitten.
Der 19-jährige schrak auf, als die Streetworker*innen von ConAction ihn vorsichtig ansprachen. Die Anonymität der Straße, in der er drei Tage und Nächte untergetaucht war, war jäh durchbrochen. Die Streetworker*innen blieben bei ihm, und Daniel spürte, dass er sich trotz seiner Traurigkeit danach sehnte, mit jemandem zu sprechen, der seine Einsamkeit inmitten der vorübereilenden Menschen der Großstadt durchbrach.
Stockend berichtete Daniel den Streetworker*innen, er sei mit 15 Jahren alkoholabhängig geworden und habe bereits einen Entzug hinter sich. Zu seinem Elternhaus hat Daniel keinen Kontakt, Inobhutnahmen prägten seine Jugend. Wut und Frust steigt in ihm auf, als er schließlich berichtet, seine Freundin habe ihn drei Tage zuvor rausgeschmissen. Er war rückfällig geworden und hatte all seine Zukunftsängste, Trauer, Wut und Frust mit Alkohol vernebelt. Doch jetzt, im Angesicht zweier Menschen, die sich für ihn interessierten, ihn ansprachen, eine Lösung aus seiner ausweglosen Situation suchten, konnte Daniel wieder Hoffnung finden.
Gemeinsam erarbeitetet die Streetworker*innen mit Daniel seine Bedarfe und schauten, was er braucht. Daniel ist sich sicher, er will nochmal einen Entzug machen. Zusammen suchten sie einen Platz in einer Klinik und fanden nahegelegen glücklicherweise schnell ein Krankenhaus, welches Daniel aufnehmen konnte.
Nun blieb den Streetworker*innen nur noch, den jungen Mann zum Krankenhaus zu begleiten und ihm die Tür bei ConAction jeder Zeit offen zu halten.